PrEP Lieferengpässe - Was ihr jetzt tun könnt

Aktuell gibt es in ganz Deutschland Lieferschwierigkeiten bei der PrEP (HIV-Prophylaxe) und HIV-Medikamenten mit der Wirkstoff-Kombination Emtricitabin/Tenofovirdisoproxil. Auch Mannheim und Umgebung sind betroffen. Wann die Präparate wieder geliefert werden können, ist noch unklar, frühestens allerdings im März.

Bis dahin empfehlen wir Menschen, die die PrEP nutzen (wollen), wenn es für sie möglich ist: 

  1. DAHKA-Apotheken anfragen. Diese Apotheken unterstützen sich gegenseitig mit der Versorgung von PrEP. Auf dahka.de findet sich eine Übersicht.
  2. Bei der Krankenkasse eine Genehmigung einholen, dass die Apotheke die PrEP im Ausland bestellen und importieren darf (Einzelimport nach § 73 Absatz 3 Arzneimittelgesetz).
  3. Von der täglichen zur anlassbezogenen PrEP-Einnahme wechseln. Die PrEP "anlassbezogen" zu nehmen bedeutet: 24 Stunden bis spätestens 2 Stunden vor dem Sex werden zwei Tabletten auf einmal genommen. Dann wird an jedem Tag, an dem Sex stattfindet, zur gleichen Uhrzeit eine Tablette genommen. Nach dem letzten Sex wird noch für 2 weitere Tage jeweils eine Tablette genommen. Achtung: Dieses Einnahme-Schema schützt nur bei Analsex. Für Vaginal-/Front Hole-Sex sollte die PrEP täglich und mindestens 7 Tage vor und 7 Tage nach dem Sex eingenommen werden.
  4. Andere Safer Sex Methoden in Betracht ziehen: Das Kondom oder Schutz durch Therapie.

HIV-positiven Menschen empfehlen wir: 

Nachsehen, ob die eigenen HIV-Medikamente die Wirkstoff-Kombination Emtricitabin/Tenofovirdisoproxil enthalten. 

  • Wenn ja: Sich zeitnah an den Arzt*die Ärztin wenden.
  • Wenn nein: Das Medikament ist nicht vom aktuellen Lieferengpass betroffen. 

Quellen:

(1) https://www.dagnae.de/2024/01/mangel-an-hiv-medikamenten-eskaliert/
(2) https://www.aidshilfe.de/hiv-prep-engpass
(3) https://www.iwwit.de/presse

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