HPV verstehen heißt Krebs bekämpfen: Mit Aufklärung und Impfung zu mehr sexueller Selbstbestimmung

Pressemitteilung der Aidshilfe Baden-Württemberg

Zum Frauen*tag am 8. März – auch bekannt als Feministischer Kampftag – informiert die Aidshilfe Baden-Württemberg über HPV: Das Humane Papillomavirus (HPV) zählt du den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen. Rund 80% der Menschen stecken sich im Laufe ihres Lebens damit an. Bestimmte HPV-Typen können zu Feigwarzen, Frühgeburten und sogar Krebs führen. Frauen sind davon besonders häufig betroffen, doch eine Impfung für alle Geschlechter schützt vor den negativen Folgen. Mit umfassenden Informationsaktionen und der Social-Media-Kampagne #WirRedenDrüber wollen der Landesverband und seine Mitgliedsorganisationen über die gesundheitlichen Chancen und Risiken aufklären, Mythen entlarven und so zu einer selbstbestimmten Sexualität beitragen.

Die Aidshilfe Baden-Württemberg macht am diesjährigen Feministischen Kampftag ein Thema sichtbar, das zu oft im Verborgenen bleibt: HPV. Das Humane Papillomavirus (HPV). Dieses ist verbreiteter als vielen bewusst ist. Rund 80% aller Menschen infizieren sich im Laufe ihres Lebens damit – häufig unbemerkt. HPV lebt in Hautschuppen und verbreitet sich durch winzige Verletzungen der Haut. Das Virus wird nicht nur beim vaginalen, analen oder oralen Sex übertragen, sondern auch durch Petting oder Kuscheln. Diese breite Übertragungsmöglichkeit macht eine umfassende Aufklärung umso wichtiger. 

Denn bestimmte HPV-Typen können schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. So stehen etwa 5% aller Krebsfälle in Deutschland im Zusammenhang mit HPV. Laut Angaben des Zentrums für Krebsregisterdaten am Robert Koch-Institut entstehen in Deutschland jährlich etwas mehr als 10.000 HPV-bedingte Krebsfälle. Frauen sind hierbei besonders gefährdet – vor allem, wenn es um Krebserkrankungen des Gebärmutterhalses geht. Doch HPV geht alle an: Jährlich erkranken rund 3.000 Männer an bösartigen Tumoren, die durch HPV verursacht werden. Ferner entwickeln 1–2% der Menschen Feigwarzen.

Ein zentraler Baustein der Prävention ist die frühzeitige Impfung. Alle Ärzt*innen – ob Hausärztin, Kinderarzt oder Frauenärzt*innen– können die kostenfreie HPV-Impfung vornehmen. Im Alter zwischen 9 und 14 Jahren ist die Impfung am effektivsten. Der Impfschutz ist für alle Geschlechter empfehlenswert. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten HPV-Impfung für Kinder und Jugendliche im Alter von 9 bis 17 Jahren. Viele Versicherungen tragen auch für Menschen über 18 Jahren die Kosten – hier lohnt es sich, bei der jeweiligen Krankenkasse nachzufragen. Denn selbst wenn eine Infektion mit HPV im Erwachsenenalter schon stattgefunden hat, kann die Impfung vor weiteren HPV-Typen mit Krebsrisiko schützen.

Neben dem Impfschutz sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wichtig. Denn auch wenn viele HPV-Infektionen ohne Symptome verlaufen, können frühzeitig entdeckte Veränderungen entscheidend dazu beitragen, schwerwiegende Erkrankungen wie etwa Gebärmutterhalskrebs zu verhindern. Sollten sich dennoch erste Anzeichen einer HPV-Infektion bemerkbar machen – wie zum Beispiel Feigwarzen –, stehen vielfältige Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Von speziellen Cremes und Lösungen bis hin zu modernen Laserverfahren: Eine frühzeitige ärztliche Beratung ist hierbei essenziell. 

Am Feministischen Kampftag steht für die Aidshilfe Baden-Württemberg nicht nur die Aufklärung über HPV im Mittelpunkt – es geht auch darum, den Zugang zu Informationen über die eigene Gesundheit zu erleichtern. Mit Informationsaktionen und Beratungsangeboten vor Ort, aber auch
über die Social-Media-Kampagne #WirRedenDrüber, möchten die baden-württembergischen Aidshilfen und Zentren für sexuelle Gesundheit das Bewusstsein für vorbeugende Maßnahmen stärken.

„Wir raten allen, ihre sexuelle Gesundheit selbst in die Hand zu nehmen. Lasst euch regelmäßig beraten, informiert euch über die Möglichkeiten einer Impfung und scheut euch nicht, bei ersten Anzeichen einer HPV-Infektion ärztlichen Rat einzuholen“, sagt Laura Breitenberger der Aidshilfe
Baden-Württemberg und betont: „Nur so können wir gemeinsam dazu beitragen, das Risiko schwerwiegender HPV-bedingter Erkrankungen zu minimieren und zu einer gesünderen, selbstbestimmten Sexualität beizutragen.“

Über die Aidshilfe Baden-Württemberg
Die Aidshilfe Baden-Württemberg e.V. ist der Landesverband der baden-württembergischen Aidshilfen und Zentren für sexuelle Gesundheit. Die Aidshilfe Baden-Württemberg und ihre Mitgliedsorganisation setzen sich für die Aufklärung und Prävention von sexuell übertragbaren Infektionen ein. Mit vielfältigen Projekten und Aktionen unterstützten sie Menschen dabei, ihre Gesundheit zu schützen und eigenverantwortlich zu handeln.

Pressekontakt
Laura Breitenberger
Aidshilfe Baden-Württemberg e.V.
Königstraße 2
70173 Stuttgart
+49 (0)711 88 78 34 01
info [at] aidshilfe-bw.de

Weitere aktuelle Meldungen